Lernen mit digitalen Medien im Fachunterricht

Die Gestaltung des digitalen Wandels mit dem Ziel, Mündigkeit und Teilhabe zu schaffen, ist einer der Schwerpunkte des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Das im Jahr 2015 gestartete Modellschulprojekt ist erfolgreich und wird im Hinblick auf das Lernen mit digitalen Medien im Fachunterricht weiterentwickelt.

In 2018 konnten sich alle Schulen in Schleswig-Holstein für dieses Projekt bewerben. Mit der Bewerbung musste ein Konzept zum „Lernen mit digitalen Medien“ mit dem Schwerpunkt „Fachunterricht“ eingereicht werden.

Die Grundschule Schmalenbeck, die sich bereits in der Vergangenheit der digitalen Entwicklung z.B.  mit der Einführung des Internet-ABCs gestellt hat, entwickelte ein entsprechendes Konzept und gehört nun zum Kreis der Modellschulen.

Zusammen mit dem Zuschuss des Landes für die Anschaffung einer entsprechenden digitalen Ausstattung und/oder Schulentwicklung (Fortbildung, Klausurtagung, Beratung, etc.) und den Geldern, die der Schulverband Großhansdorf unserer Schule zur Verfügung stellt, werden unsere Klassenräume nun sukzessive mit Activeboards und Internetanschlüssen ausgestattet.

Um das Projekt „Lernen mit digitalen Medien (im Fachunterricht)“ weiterhin bestmöglich zu evaluieren, bieten alle Modellschulen ein Hospitationsangebot für Lehrerinnen und Lehrer anderer Schulen in Form von Schulmedientagen (Hospitation am Vormittag mit Reflexion am Nachmittag) an.

Auf Schulmedientagen erhalten Lehrerinnen und Lehrer Gelegenheit, Fachunterricht mit digitalen Medien unter realen Bedingungen zu erleben, Erkenntnisse im Austausch zu reflektieren und praktische Erfahrungen zu sammeln. So können gute Unterrichtsideen weitergegeben und der professionelle wertschätzende Austausch unter Fachkolleginnen und Fachkollegen angeregt werden.

Auszeichnung als digitale Schule

Am Dienstag, den 04. Februar 2020, würdigte die Direktorn des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein, Frau Dr. Gesa Ramm, unsere Schule für die Arbeit als Modellschule im Bereich "Lernen mit digitalen Medien im Fachunterricht" und überreichte eine Plakette. Das Hamburger Abendblatt berichtete wie folgt:

Hamburger Abendblatt Samstag/Sonntag, 01/02.02.2020

 

Digitale Schule wird ausgezeichnet

Grundschule Schmalenbeck hat 20.000 Euro vom Institut für Qualitätsentwicklung ins Fach Medienkometenz investiert

 

Pia Rabener

GROSSHANSDORF : :

Lernen mit digitalen Medien gehört in der Grundschule Schmalenbeck in Großhansdorf zum Alltag. Ab dem zweiten Halbjahr der ersten Klassenstufe beginnt die Einführung in den Umgang mit Computer, Internet und sozialen Netzwerken. Die Elemente werden hauptsächlich in den Sachunterricht integriert, können aber auch in jedem anderen Fach genutzt werden. Am Ende des vierten Schuljahres machen die Kinder den sogenannten PC-Führerschein. Es klingelt nach der großen Pause zum Unterricht. Langsam trudeln die Grundschüler in die Klassenräume ein und können sich nur schwer für die bevorstehende Stunde begeistern. Nicht so in der 4 b. Schnell haben sich die Schüler in einem Sitzkreis zusammengefunden und widmen ihre Aufmerksamkeit Sachkunde-Lehrerin Ina Schaefer. „Wer möchte erzählen, wie viel Zeit er in den vergangenen Tagen vor Bildschirm-Medien verbracht hat?“, fragt Schaefer in die Runde. Mit Smileys sollen die Viertklässler ihr Konsumverhalten bewerten. Ein grünes Gesicht darf sich jeder Schüler notieren, der weniger als eine Stunde am Computer, Tablet oder vor dem Fernseher verbracht hat. Gelb gibt es für weniger als zwei Stunden, rot für mehr als zwei Stunden. Kein Schüler der 4 b musste sich innerhalb der vergangenen drei Tage einen roten Smiley geben. „Und was kann man machen, wenn man einen ganzen Film gucken will?“, möchte Schaefer von den Kindern wissen. „Zwischen den Filmen kleine Pausen machen, nach draußen gehen und Sport machen“, schlägt Klara vor. Eine gute Idee, stimmt ihr die Lehrerin zu und erklärt, es sei wichtig, die Augen zwischendurch zu entspannen, sich zu bewegen und dem Gehirn die Möglichkeit zu bieten, Abstand vom Bildschirm zu bekommen. Hinter dem Sitzkreis an der Wand hängt das „Aktivboard“. Wenn das Board im Unterricht zum Einsatz kommt, dient es sowohl als Tafel, als auch zum Zeigen von kurzen Filmen oder zur Recherche im Internet. Zum Aktivboard gehört auch eine Dokumentenkamera. Unter die Kamera können Dokumente, aber auch Gegenstände gelegt und dann auf das Board übertragen werden. „Sobald man für sich entdeckt hat, wie praktisch es ist, den Schülern zu erklären, wo im Hausaufgabenheft sie was eintragen müssen, möchte man die Kamera nicht mehr missen“, sagt Schaefer lachend.

Das Aktivboard bauen sie und ihre Kollegen bewusst in den Unterricht ein. „Damit wollen wir die Kinder an den Umgang mit digitalen Medien im Alltag heranführen.“ So lernten die Schüler im Matheunterricht schon das Programmieren am Computer. Aufgaben, die viele Erwachsene immer noch nicht beherrschen würden, auf die Kinder jedoch später angewiesen seien. Ihr liege außerdem sehr am Herzen, dass vor allem Mädchen unbefangen an derartige Aufgaben herangingen. Die 16 Schüler wechseln vom Klassen- in den Computerraum. Das Lernprogramm „Internet-ABC“, an dem die Viertklässler jetzt arbeiten sollen, dient als Vorbereitung auf den schulinternen PC-Führerschein. „Sie lernen dabei die technischen Grundlagen, aber auch den Umgang mit Gefahren im Netz und den sozialen Netzwerken. Nach Bestehen des PC-Führerscheins sollten sie sich sicher im Internet bewegen können“, sagt Schaefer. „Wir lernen zum Beispiel, dass wir nicht unseren richtigen Namen angeben sollen“, sagt die zehnjährige Susan. Im Programm sind kleine Lernvideos und Multiple-Choice-Aufgaben integriert. „Wir lernen viele Tipps, was man tun kann, um sicher im Internet zu sein“, sagt der zehnjährige Jesse. Die Unterrichtszeit vor dem Computer zählt übrigens mit in die Bildschirmzeit der Kinder. Die nehmen die Hausaufgabe sehr ernst. „Ich bin sonst sehr oft mit digitalen Medien beschäftigt und habe mich diese Woche trotzdem bemüht, immer unter einer Stunde Bildschirmzeit zu bleiben“, sagt die zehnjährige Milla.

„Es geht eben nicht nur darum, dass die Schüler mit den digitalen Medien richtig umgehen können, sondern auch einschätzen können, wann sie zu viel vor dem Bildschirm hängen“, sagt Schaefer. Ihr Engagement und das ihrer Kollegen wird am Dienstag von Gesa Ramm, Direktorin des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig Holstein (IQSH), gewürdigt: Die Grundschule Schmalenbeck ist seit 2018 eine von 26 Modellschulen für Lernen mit digitalen Medien im Fachunterricht und erhält nun eine entsprechende Plakette.  2018 erhielt die Grundschule Schmalenbeck bereits 20.000 Euro Fördergeld. Nun will Ramm kontrollieren, ob die Schule das eingereichte Konzept erfolgreich umgesetzt hat.

 

Foto: Rabener/HA

Foto Rabener/HA
Originalartikel

Übergabe der Plakette

Foto IQSH

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