Was ist da bloß in Amerika los?

4. Klasse der Grundschule Schmalenbeck verabschiedet sich mit Aktion gegen Rassismus

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Grundschule Schmalenbeck kamen nach der Schulschließung mit einer großen Frage zurück in den Unterricht: Was ist da bloß in Amerika los? Sie hatten in den Nachrichten von dem Fall "George Floyd" gehört und Berichte über weltweite Massenproteste gegen Rassismus gesehen. Besonders beschäftigte sie die Tatsache, dass Gewalt oft mit Gegengewalt begegnet wird. Klassenlehrerin Ina Schaefer freute sich sehr über diesen Impuls der Schülerinnen und Schüler: "Seit dem letztem Jahr ist die Grundschule Schmalenbeck Teil des deutschlandweiten Netzwerks "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Im Unterricht kommen immer wieder Themen wie "Gesellschaftliche Vielfalt", "Kinderrechte" und "Freundlicher Umgang" vor." Nun hat die Klasse 4b die letzten Schulwochen genutzt, um sich noch einmal tiefgehender mit dem Thema Rassismus und seinen Ursachen zu befassen. "Natürlich kann das nur auf kindgerechte Art und Weise erfolgen", erläutert Ina Schaefer. Aber auch für jüngere Kinder sei es wichtig, ihnen eine Möglichkeit zu bieten, sich eine Meinung zum gesellschaftlichen Geschehen zu bilden, sich zu positionieren und sich auszudrücken. Die Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit Friedenssymbolik auseinandergesetzt und eigene Friedenssymbole gestaltet, die sie dann mit Kreide auf den Schulhof gemalt haben. So verabschieden sie sich von ihrer Grundschulzeit als starke Persönlichkeiten mit Meinung und Haltung.

Foto Ina Schaefer
Foto Ina Schaefer
Foto Ina Schaefer
Foto Ina Schaefer
Foto Ina Schaefer
Foto Ina Schaefer

Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Wir sind das DaZ-Zentrum des Schulverbandes Großhansdorf, Hoisdorf und Siek und beschulen unter unserem Dach viele Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Nationen. Das sieht man in vieler Hinsicht: an den unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensweisen der Kinder, an der unterschiedlichen Herangehensweise an alltägliche Situationen, an der Sprache - und doch sind wir alle gleich: Wir sind alle Menschen und Teil dieser Schule, des Kreises Stormarn, Deutschlands, der Welt....

Im Schuljahr 2018/2019 fand auf Anstoß einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern ein Projekttag zum Thema „Zum Glück sind wir nicht alle gleich“ und – weil dieser Tag allen so gut gefallen hat – auch eine Projektwoche mit dem Thema „Unsere Welt ist bunt“ statt. Auch das Thema „Fremdenfeindlichkeit“ wurde an diesen Tagen von den Schülerinnen und Schülern erarbeitet und man war sich einig, dass man dies nicht hinnehmen darf. Die Geburtsstunde des Gedankens, dass die Grundschule Schmalenbeck eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werden soll.

 

Ausschnitt aus der Homepage des Projekts https://www.schule-ohne-rassismus.org/

„ …

Eine kreative Jugendbewegung

Kinder und Jugendliche werden aktiv, weil es sie stört, wenn Menschen zum Beispiel wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder aufgrund ihrer Religion beschimpft, gemobbt oder gar körperlich bedroht werden. Sie engagieren sich, weil es die Situation erfordert, und sie handeln unmittelbar, ohne zuvor ein Expertenkomitee zu Rate zu ziehen. Das Courage-Netzwerk bietet Schüler*innen einen angemessenen Rahmen für ihr bürgerschaftliches Engagement.

Wie wird man eine Courage-Schule?

Will eine Schule eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage werden, bedarf es dazu des Willens und der eigenen Initiative der Schüler*innen, im Sinne des Selbstverständnisses aktiv zu werden. Die Bundeskoordination verzichtet daher darauf, Schüler*innen offensiv zum Mitmachen zu überreden.

Die eigene Initiative zeigt man z.B. durch das Sammeln von Unterschrift von mindestens 70 Prozent aller direkten Angehörigen einer Schule (Schüler*innen, Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, Sekretär*innen, Hausmeister*innen, etc.).

…“

Wir haben es geschafft

Die Kinder erarbeiteten zusammen mit der Schulsozialpädagogin Frau Argubi, der Konrektorin Frau Schaefer und den Lehrerinnen eine Selbstverpflichtung, mit Hilfe derer die erforderliche Anzahl an Unterschriften gesammelt werden sollte.

Die Selbstverpflichtung lautet:

  1. Alle Kinder dieser Schule werden gut behandelt, egal aus welchem Land sie kommen, welche Herkunft oder Hautfarbe sie haben oder an welche Religion sie glauben. Egal ob sie ein Mädchen oder ein Junge sind oder vielleicht eine Besonderheit oder Behinderung haben. Zum Glück sind wir verschieden!

  2. Wenn an meiner Schule Gewalt, abwertende Äußerungen oder Handlungen Kindern gegenüber gemacht werden, helfe ich den Kindern und stelle mich dagegen. Ich passe auf mich und andere auf.

  3. Ich möchte, dass unsere Schule mindestens einmal im Jahr zu diesem Thema im Unterricht gearbeitet wird.

Nachdem die erforderliche Anzahl an Unterschriften schnell erreicht und deutlich überschritten wurde, wurden wir als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage anerkannt.

Die feierliche Auszeichnung erfolgt auf einer Feier, die am 23. September 2019 mit allen Schülerinnen und Schülern im Forum des EvB stattfinden wird.